farbmuster

Dauer:
28. April bis 2. Juni 2013
Eröffnung:
Sonntag, 28. April 2013 - 15:00 Uhr
Pressemitteilung:

Die Galerie "KunstMühle Mürsbach" beginnt ihre Ausstellungsreihe 2013 mit der Ausstellung "Farbmuster", die vier Leipziger Künstler geschaffen haben. Die Galeristen Carola und Heinz Eller freuen sich, Petra Ottkowski, die bereits im Jahr 2008 in der Kunstmühle ausgestellt hat, wieder nach Mürsbach geholt zu haben. Mit ihr präsentieren die namhaften Künstler Magdalena Drebber, Martin Kreim und Jürgen Strege ihre Werke. Die Künstler eröffnen einen Diskurs, der kunstimmanente und zugleich wahrnehmungs-psychologische Aspekte berührt. Es ist kein einheitlicher Stil oder eine gemeinsame Kunstauffassung, die die vier Künstler motiviert, gemeinsam auszustellen. Vielmehr ist es ihr Anliegen, das Augenmerk ihrer Ausstellung auf das Thema Farbe zu lenken. Mit sehr unterschiedlichen Mitteln, Techniken und Themen erforschen sie das Geheimnis der Farben und ihrer Wirkungen. Die durchleuchteten Quaderstrukturen der Arno-Rink-Meisterschülerin Petra Ottkowski bestechen durch eine gemalte Dreidimensionalität, die durch Schatten und Transparenz ebenso frappierend wie realistisch erscheinen. In neueren Arbeiten verlagert sie die Erscheinung leuchtender Strukturen in einen traditionell gemalten Landschaftsraum, der das Spiel mit den Realitätsebenen greifbar macht. In der kleinformatigen „Serie Musterhäuser“ changieren Häuser zwischen Skulptur, Modell, Architektur und Spielzeug, dabei kommt es zu spannenden Überlagerungen von Farb- und Schlagschattenmustern. Bei der Timm-Ulrichs-Meisterschülerin Magdalena Drebber formieren sich Steckperlen zu farbintensiven Mustern, die nicht nur Kindheitserinnerungen wecken, sondern auch Konzepte der Malerei und Fotografie auf spannende Weise kombinieren. Der fotografische Blick des Ausschnitthaften, Zufälligen trifft auf die pointillistisch anmutende Zerlegung der Bildwirklichkeit in Rasterpunkte. Es kommt nicht nur zu einer Verschmelzung von digitalen und handwerklichen Verfahren wie Teppichknüpfen und Perlensticken, sondern auch zu unterschiedlichen Nah-und Fernwirkungen des Bildes, zu einem Oszillieren zwischen synthetischfarbigen Pixeln und impressionistischem, verschwommenem Flimmern. Die eher klassisch wirkenden Interieurs des HGB-Absolventen Martin Kreim sind von einem geheimnisvollen Helldunkel geprägt. Er malt tatsächliche Räume, dabei sind seine Bilder Kombinationen aus Finden und Erfinden: Beobachtungen vor Ort, Intuition und Konstruktion verbinden sich zu einer Einheit. Durch gezielte Vereinfachung im Bild schafft er oft monochrome abstrahierende Flächen, als Kontrapunkt dazu agieren im Bild realistisch gemalte Figuren und Gegenstände. Urbane Strukturen werden übersetzt in malerische Muster, die in pastellfarbenen Fehlfarben, manchmal plakativ-farbintensiv auf vielfältige Weise Farbe und Raum miteinander verbinden. Der Maler-Bildhauer Jürgen Strege (Studium bei Prof. Brockhage, Schneeberg) zeigt in seinen Werken Kulturräume, etwa den Saal einer Gemäldegalerie, wobei die Historischen Gemälde teils durch die Darstellung von Briefmarken ersetzt wurden. Zitate und vorgefundene Bildmotive werden von ihm in häufig surreale Kontexte gesetzt und erhalten so eine kommentierende Funktion. Die Briefmarken als Relikte einer vergangenen Alltagskultur korrespondieren mit heutigen Situationen, tauchen Jahrzehnte später als Fundstücke in der Landschaft auf. Gerade die Weimarer Zeit, die Nachkriegsjahre und die DDR-Zeit werden zu wichtigen Referenzpunkten. Die Muster und die Farbigkeit der Briefmarken wird oft bildbestimmend, vielen Arbeiten ist gemeinsam ein dämmriger rotbrauner Grund, der an die Bild- und Plakatwelten aus den 20er bis 50er Jahren andockt. So laden in der Ausstellung „Farbmuster“ die Bilder ein, sich intensiv mit dem Spiel von Mustern und Farben zu beschäftigen.