Put Hate Back into Painting
Es spricht: Hans-Jürgen Hafner
„put hate back into painting“ ist der Titel der zweiten Ausstellung, die in der KunstMühle Mürsbach stattfindet. Der thematische Schwerpunkt der ersten Ausstellung “50N04 10E52 GLOBALSCAN 15:00:00 09/28/03” – das klassische Genre der Landschaftsmalerei – wird im Motiv der Einladungskarte zwar aufgegriffen, durch den Schriftzug des Ausstellungstitels jedoch gebrochen, in der Form einer Absage gleich: Acht junge Künstlerinnen und Künstler, alle Studierende oder ehemalige Studierende der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, finden sich unter dem popsloganartigen „put hate back into painting“ zusammen, um ihre doch sehr unterschiedlichen Haltungen gemeinsam zu präsentieren. Eine Art Hommage an gewisse Artikulationsformen innerhalb des Pop-Rock-Kontexts, bildet der Titel „put hate back into painting“ gleichsam das ironisierende Resultat einer künstlerischen Selbstbehauptungsattitüde. Das Verhältnis von Ausstellungstitel und gezeigten Werken ist allerdings keineswegs als ein illustratives zu sehen, sondern vielmehr im Sinne einer Zuordnung, die das Spannungsfeld von Pop und Kunst aufzeigt, innerhalb dessen die Arbeiten gesehen werden können. Malerei wird in diesem Fall durchaus weitergefasst und integriert die angrenzenden Bildmedien Zeichnung und Photographie. Eine „klassische“ Sitzbank zu dieser Ausstellung hat Jörg Obergfell konzipiert und gebaut.
Die KunstMühle Mürsbach versteht sich als ein Ort in dem wenige Male im Jahr experimentelle Ausstellungen stattfinden, in denen internationale und lokale Entwicklungen ineinanderfliessen. Die aktuelle Ausstellung, die am 09. Mai 2004 eröffnet werden wird, ist eher eine nationale Zusammenführung von Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin und Nürnberg, die zum ersten Mal in einer gemeinsamen Hängung die Ausstellungsräumlichkeiten der KunstMühle bespielen.