Die Mürsbacher Mühle

Der lange Weg von der Mühle über die Kunstmühle zur „KunstMühle“.

Lt. Eintrag im Wasserbuch Bd. I wurde die Mühle Mürsbach vor unvordenklicher Zeit errichtet. Es war eine Mühle und Schneidsäge mit ursprünglich 3 Wasserrädern.

Nach der Mürsbacher Chronik gab es die Mühle bereits um das Jahr 1550 und früher, denn bereits 1568 rügte Mürsbach auf dem Hochgericht zu Medlitz, dass Hans Grötzner den Mühlknecht blutig geschlagen hat.


1576
Auszug aus dem großen Kl. Banzer Urbar (St.A.Mchn.RGA dep.2,68,15,62):
Im Besitz des Kl., bisher den von Füllbach geliehen .... item das untere Fischwasser zwischen Gleusdorff und Mirsbach sambt der Bahrt- und Aichlachen; fangt an unter eimendorff bey einem Apfelbaum, welcher an der Itsch steht, neben der Wasserrunz oder Graben, so vom Setten- oder Sterbgraben herein in die Itsch geht, und geht bis zu dem Mirspacher Mühlwehr, wo der Mühlgraben anfanget. Darin hat niemand als das Haus Cleussdorff Macht zu fischen, außer von der Mirspacher Gemeinwiese, die „Ochsenwiese“ genannt, an bis zu den obgemelten Mühlgraben uf Mirsbacher Seith hat Wbz. von Ebern aus die Macht zu fischen.


1621
Zwischen der Mühle Mürsbach und Zaugendorf befinden sich auf halber Höhe noch 2 Mühlen, nämlich die Obere und die Untere Ziegenmühle. Markx Ellner auf der Ziegenmühle bittet seinen Herrn, den Dompropst von Bamberg bei seiner (luth.) Religion bleiben zu dürfen ....Nach dem Tode des Hans Schorns, Müller zu Zieg., habe er sich mit dessen Witwe vor einem Jahr verehelicht. Er will offenbar diese Mühle verkaufen um seine Schulden zu tilgen ....wörtlich : Ich bin aber von Jugend auf zu Oberbrunn erzogen worden und bei der Augsburgischen Confession. Deshalb hat mich der Vogt zur katholischen Religion ernstlich angehalten. Ich erkenne unzweiflich Gehorsam schuldig zu sein; aber ich bin in große Schulden geraten, in die mich mein Vorhübner mich eingeführt und möchte gerne die Mühle zur Abzahlung der Schuld wieder verkaufen; aber niemand will sich bei dieser Kriegsempörung darauf einlassen. Zudem gilt die Mühlen jetzt auch kaum den halben Preis, was sie sonst wert war; dadurch würde Ew. Gnaden das Leben nicht nur geschwächt, sondern Sie würden auch Lehensgeld verlieren und ich wüsste auch nicht meine Gläubiger mit sogeringer Kaufsumme zu beschwichtigen. Daher meine Bitte, mich in Geduld in der Religion stehen zu lassen, bis ich die Mühle richtig verkaufen kann, da ich ja nicht weiß, unter welche Herrschaft ich komme.

Die Fam. Zang – Rechtsvorgänger der Mürsbacher Mühle – erwirbt die Ziegenmühle. Im Jahr 1887 erfolgt die Einlegung der Ziegenmühle durch den letzten Besitzer Konrad Zang, damals zugleich Eigentümer der Mürsbacher Mühle.


1638 StAW
Admin. 470,10256
Der von Lichtenstein zu Lahm hat zu Mirspach 1 Mühle, 1 Bauernhof und 19 Söldengüter, darauf aber nur 12 Untertanen .... aber die Untertanen sind meist verstorben.
Die Kriegswirren sind verheerend.


1642 StAW
Zu Mirschbach haben der Pfarrer und die Lichtenstein zu Lamb. den Zehnt.
Lt. Chronik: ......Wolff Müller hat 1/4 Feld bei der Mühl, auch wüst und niemand mehr da. ..

1659
 ist lt. Gemeinderechnung Hans Süppel Müller auf der Schneidtmühle. M. Fritz Matthes, wohl Zimmermann oder Schreiner, fertigt ein Schützbrett an der Itz.


1700  
In diesem Jahr wurden die Müller des Hochstifts Würzburg von ihrer jahrhundertealten Pflicht befreit, zu jedem Hochgericht im Centbezirk den Galgen aufzurichten.

Um diese Zeit streitet sich Kl. Michelsberg mit Kl. Banz um die Fischereirechte in der Itz zwischen Rattelsdorf und dem Gls. Mühlwehr. Dieses Recht nimmt Kl. Michelsberg für sich in Anspruch. Der Vergleichsvorschlag an Kl. Banz, wonach diese berechtigt wären, von Gls. abwärts bis zum Mürsbacher Mühlwehr zu fischen, wird abgelehnt. Diese Sache kommt vor das Reichskammergericht.


1704
Die Gemeinde Mürsbach ersetzt dem Müllermeister Hans Mich. Kaym 4 fl. für den ihm von Gls. abgepfändeten Schelch.

1704 ist auch das Prägejahr der bei den Umbauarbeiten 1989 gefundenen Silbermünze
( 1 Albus ).


1721
nimmt Joh. Finzel, Müller auf der neuen Mühle von der Gemeinde Mürsbach ein Darlehen auf. Um diese Zeit wurde wohl der Fachwerkbau der Mühle erstellt, also der Teil der Mühle, den wir 1989 als Wohnhaus umgebaut haben. Bei einer späteren Errichtung des Sandsteingebäudes (Wohnhaus) – wohl nach einem Brand – wurde dann ein Teil der Fachwerkwand auf der Hofseite als Sandsteinwand ausgebildet, während die Fachwerkwand auf der Wasserseite bestehen blieb.

In der Zeit von 1725 bis 1736 befand sich die Schule für evang. Kinder in der Mühle.


1725 . 11. 13. – StAW – GA V E 18, 34 (49)

In Gegenwart des Ebener Ruraldechanten und Pfarrer zu Jesserndorf wurde auf Fürstl. Befehl die Anzeige des Pfarrers von Mirsbach vom 16. 7. untersucht. Dorfschultheiß Bernhard Ohaus und Dorfsmeister Hans Finzel berichten, dass vor einigen Jahren der hiesige Müller Georg Zang, ein Lichtensteinischer Untertan, für seine 2, Andreas Geuth, ein Aufseßischer Untertan für seine 3 und Andreas Graßmann für seine 2 schulpflichtigen Kinder einen sog. Praecceptorem gedungen, dem der Müller das Quartier und eine Liegestatt, die übrigen 2 aber tagsweise die Kost in ihren Häusern geben und so lohnen, dass sie ihm quartaliter 2 fl.. zuschießen. In der Mühle wären diese Kinder wie auch des Wirts Sohn zu Hilk. täglich vor- und nachmittags in die Schule gegangen und wäre die Schul Winter über und meist auch Sommers fortgehalten worden. Jetzt, wo der Herbst anfängt, seien auch die Kinder des Wzb. Untertanen Claus Schober in diese Schule gegangen, was aber mit dem Schullohn accordiert sei, das wüßte man nicht. –

Darüber sagt Niklaus Schober aus: Ja, 1 Jahr werde es sein, dass des Merzbacher Schullehrers Bruder Andreas ihre Mühlschul gehalten. Was der Andreas Graßmann, Hans Schober, Andreas Geuth und der Müller Zang vereinbart hätten, das wisse er nicht. Er habe nun seit 14 Tagen auch einen Sohn in diese Schule geschickt, habe aber noch nicht mit den Menschen geredet, was er ihm geben wolle. Diesen Winter hat der Müller den Menschen allein verköstigt, darnach hat er die Kost bei den Eltern der Kinder gehabt. Den Sommer hindurch sei wenig Schule gehalten worden. Der Müller sei ein Lichtensteinischer, Geuth Aufseßischer, Graßmann Zollnerischer, Hans und er Klaus Schober Wzb. Untertanen. Außer ihnen seien keine A. C.- Verwandten mehr mit schulmäßigen Kindern in Mirschbach. – Auf Frage, ob sie gegen den kathol. Schulmeister eine Klage hätten, ihre Kinder in der kathol. Schule übel instruirt oder sonst mit einiger Trangsal tractirt worden, antwortet Klaus Schober: Nein, durchaus nit! Sie, die Eltern hätten die ordinati Schul in Mirschbach frequentirt, wüßten dagegen keine Klag; sie möchten auch dem Schullehrer seine Accidentien wie früher reichen, als wenn sie Kinder zu ihm schickten. – Schulmeister Ebert zu Mirschbach, darüber befragt, antwortet: Er wisse von keiner Accidens oder Höflichkeit, so diese A. C. Verwandten ihm täten! Es wäre ein e freie Schul, jedoch bekomme er von etlichen Eltern seiner Schulkinder etwa ein Neujahr oder Höflichkeit. – Dann wurden die Mirschbacher dimmitirt und das Protokoll geschlossen.


1729
1. 13. - BOW - Msb
Auszug aus einem Gebrechenprotoll der Herren geistl. Räte zu Wzb. – Herr Dr. Reibelt iun. referiert über einen vom geistl. Rat zur geistl. Regierung mitgeteilten Bericht des Pfarrers von Msb. Präsent am 10. 1. 1729, wonach der vor einigen Jahren in der Lichtensteinischen Mühle zu Msb. Neuaufgestellte lutherische praecceptor nicht mehr nur häufig zum Unterricht in die Häuser komme, sondern bereits die Schulkinder zum Unterricht bei ihm in der Mühle erscheinen, selbst Kinder aus den eingepfarrten Ortschaften der Umgebung. Die Schülerzahl sei bereits auf 24 gewachsen. Der Unterricht werde offiziell „Schule“ genannt und dort gesungen und Betstunden abgehalten. – Nach Ausweis der Gebrechenprotokolle vom

19. 12. 1724 und vom 13. 12. 1725 wurde damals schon gegen diese Lichtensteinische Schule zu Msb. Einspruch erhoben. Es wird beschlossen, den Einspruch bei der Standesherrschaft zu wiederholen und Abstellung zu beantragen. Celsissimus gibt seine Zustimmung.


1736 3.7. - BOW - Msb
Pfarrer Seydel in Msb. An den Wzb. Fbisch. – Auf das Decret vom 24. 2. wird berichtet wie folgt: -

Unter seinem Amtsvorgänger hat sich zu Msb. eine luth. Schule aufgetan. Erst jetzt hat er erfahren,dass die luth. Kinder seiner Pfarrei wiederum feierlich und sozusagen processionsweise gegen 24 stark in die allhiesige Lichtenstein lehenbare Mühle zur Schule gehen. Hab Anzeige an den Herrn Oberamtmann zu Ebern erstattet, der das Schulhalten unter 10 Reichsthaler Strafe verbot. Der Müller leistete Folge und schaffte den Schulmeister aus dem Hause, allein ein anderer Lichtensteinischer Unterthan zu Msb. Andr. Grassmann nahm ihn sofort auf und ist derselbe bei ihm seit 14 Tagen. Die lutherischen Kinder gehen mit ihren Büchern und Schriften offen dorthin und wird sogar gesagt, die Eltern können bei üblen Wetter und wenn sie sonst nicht zu ihrer Kirche gehen können, dort ihren Gottesdienst haben, welchen ihnen der Schulmeister mit gelesener Predigt gerne halten wolle. Sobald dies geschehen sollte, werde er berichten. Zweifellos wird die ganze Sache von Lahm aus kräftig unterstützt. Auch die Beiden in Losb., welche die kathol. Feiertage nicht achten wollen, werden von dem Verwalter zu Rentw. Direkt dazu angehalten. Bis heute hat der Pfarrer die Schlüssel zur wzb. Capellen in Lahm nicht wiedererlangen können.


1769
Nach dem Pfarreyprotokoll 1769 hat der Müller Hanns Zang einem zeitl. Pfarrer seine Fisch in seinem Fischkasten bei der Itz gratis und unentgeltlich aufzubewahren, weil sein Vater Sebastian Zang auf einer der Pfarrey Msb. Zehntbaren Wiese ein Wagenstall, Schweinestall und ein Stadel erbaute.


1770
hat es offenbar in der Mühle einen Brand gegeben, denn die Gemeinde Mürsbach hat an Rattelsdorf 2 Feuereimer ersetzt, die beim Brand der Msb. Mühle in Verlust geraten waren. Das war wohl der Anlaß zur Errichtung des Sandsteinbaues mit Sandsteinwohngebäude.

Im Zehntbuch des Pfarramtes 1770 mit Nachtrag bis 1842 sind vermerkt:
23. Hans Zang, Müller, Georg Zang, Müller (vormals Plachs)
27....Johann Georg Hofler, Bauer und Mühlarzt
49. Michael Müller, Zang, Müller
59. Hanns Zang, Müllers Wwe.


1811
mußte der Friedrich Hüls 1 fl. Strafe bezahlen, weil er an einem Feiertag Getreide in die Mühle gefahren hat.


1847
Strafprotokollbuch
Zufolge verehrlicher Weisung des kgl. Landgerichts vom 23. 12. 1842 wurde heute bei den Müllern, Bäckern .... Visitation vorgenommen .......
9. Beim Müller Georg Zang ergab die Visitation keinen Anlaß zu einer Erinnerung.
Gez. Blumenröther, Vorsteher

1847
Der Pfarrer von Mürsbach führt Beschwerde beim LG Baunach gegen den Müller Johann Zang wegen Stauung der Itz und dadurch verursachter Versumpfung der Pfarr- und Kirchwiesen.


1862
Auszug aus dem Testament der led. Margarete Zang zu Mürsbach ....9.9.-PfAM.

....Ungewill über die Stunde meines Scheidens von diesem Leben habe ich nach reiflicher Überlegung frei von Zwang und Furcht ohne durch einen Dritten in meiner Willensmeinung beeinflusst zu sein mich entschlossen, eine Verfügung darüber zu treffen, wie es dereinst mit meinem Nachlasse gehalten werden soll. Ich verfüge demnach letzwillig wie folgt: Zu Erben meines Nachlasses setze ich ein: meine 4 Geschwister, nämlich 1. den Müller Joh. Heinrich Zang auf der Geizenmühle bei Cob.;2. den Müller Gg. Zang von Msb.; 3. die Marg., Ehefrau des Wagnermeisters und derzeitigen Gemeindevorstehers Joh. Feiler, eine geb. Zang zu Msb. und 4. den Andreas Zang, Wirth zu Msb., in der Art, dass jede der 4 Geschwister den 4. Teil meines Gesamtvermögens erhält. ...Diesen meinen Erben aber lege ich nachfolgende Verpflichtung auf, die ich von ihnen innerhalb eines Vierteljahres von meinem Todestag an gerechnet erfüllt wissen will.

Ich will, dass 1 500 fl. aus meiner baren Hinterlassenschaft zur Errichtung einer prot. Schule in Msb. von meinen Erben ausbezahlt und solange verzinslich angelegt werden, bis das Kapital eine solche Größe entziffert, welche gesetzl. erforderlich ist, um durch die anfallenden Zinsen eine solche Bildungsanstalt in Leben treten zu lassen. Für die sichere verzinsliche Anlegung und Verwaltung dieses Kapitals wolle der jeweilige Lokalschulinspektor in Lahm unter Zuziehung eines jeweiligen prot. Mitgliedes des Gemeindeausschusses Msb. Sorge tragen. Diese beiden haben alljährlich über diese Verwaltung eine Rechnung zu stellen und solche in der Schulsitzung zu Lahm vor der Lokalschulcommunität abzulesen. Außer diesen 1500 fl. bestimme ich zu demselben Zweck ein weiteres Kapital von 500 fl., deren sichere Anlegung und Verzinsung gleichfalls der jeweilige Lokalschulinspektor in Lahm ganz in der selben Weise wie oben zu übernehmen hat. Die Zinsen von diesen 500 fl. soll meine Schwester Cath., Ehefrau des Paulus Nickel, Bauer zu Msb. auf Lebensdauer genießen, so zwar, dass dieselbe jährl. die Zinsen zu beziehen hat, ... nach ihrem Tode aber die Zinsen zu dem selben Zweck verwendet werden, wie die 500 fl. und obige 1500 fl. ....Ich will, dass nach meinem Todestage alljährlich am Sonntag zur Ehre Gottes, der mich väterlich geleitet, mir die Mittel zu meinen Stiftungen gegeben hat und mir in Jesu Geiste hinaushelfen wird zu seinen himm ....


1914 erwirbt Gustav Rose von den Erben des Verstorbenen ledigen Müllers Conrad Zang das Mühlenanwesen mit Inventar.

Damit beginnt die Geschichte der:


Kunstmühle Mürsbach

Die Wasserräder wurden durch 2 Francis-Schachtturbinen ersetzt.
Anstelle der alten Mahlgänge kamen moderne Walzenstühle zum Einsatz.

Die Mühle wurde von Gustav Rose als „Kunstmühle“ * modernisiert und als Kunden- und Handelsmühle betrieben.

Die erste Turbine wurde bereits 1921 durch die Fa. Jos. Müller, Eisengießerei und Maschinenfabrik, Bamberg eingebaut. Diese Turbine diente dem Antrieb der Schneidsäge und war ursprünglich mit einem Glockenrad mit Holzzahngetriebe ausgestattet.

Zu dieser Zeit war die Mühle der größte Arbeitgeber im Dorf.

Die Erinnerungen von Alice Rose wurden gesondert dokumentiert.

Im Jahre 1938 wurde das mittelschlächtige Wasserrad durch eine Lasco – Francis – Schachtturbine der Fa. Langenstein & Schemann, Coburg, ersetzt. Die erforderlichen Unterlagen wurden zwar beim LA Ebern eingereicht, dort aber nicht mehr aufgefunden, sodaß nachträglich nochmals Planunterlagen vorgelegt werden mussten.
Der Einbau wurde dann 20 Jahre später, und zwar mit Bescheid vom 4. 1. 1960 genehmigt.
Tatsächlich wurde aber später eine Bestätigung des damaligen Bezirksamtes Ebern vom 25. Juli 1938 mit folgendem Wortlaut gefunden
„Dem Mühlenbesitzer Gustav Rose in Mürsbach wird die vorläufige wasserrechtliche Genehmigung zum Einbau einer Francisturbine unter eigener Verantwortung erteilt.“

In den Kriegsjahren wurden die Söhne von Gustav Rose, die Brüder Fritz und Willi Rose eingezogen. Der Mühlenbetrieb wurde eingestellt. 1943 erhielt die Mühle Rose in Mürsbach vom Getreidewirtschaftsverband die Genehmigung zur Wiederinbetriebnahme um die Belieferung der Selbstversorger mit Mehl sicher zu stellen Fritz und Willi Rose waren aber an der Front* . Lediglich Alice Rose, die Tochter, hat für die Bauern noch Getreide geschrotet. Ihre Erinnerungen sind dokumentiert.

1953 wurde die alte Schneidsäge durch einen modernen Hochleistungsgatter der Fa. S. Möhringer, Feuerbach modernisiert. Diese Maschine ist heute – ohne jegliche Reparatur – noch funktionsfähig, obwohl die Gebr. Rose (Erbengem.) ganz erhebliche Mengen an Holz (Bauholz, Balken, Bretter und Dachlatten) geschnitten haben.

Bereits vor dem Krieg wurde über den Turbinenantrieb mittels Generator Strom für den Eigenbedarf erzeugt. Das Wasserkraftwerk dient heute der Stromerzeugung.

* Shadows of war ; a German soldier's lost photographs of World War II./ Willi Rose;
edidet and with an introduction by Thomas Eller; essay by Petra Bopp.
New York: Harry N. Abrams. ISBN o-81o9-559o-o3

Anfang der 80er Jahre stellte Fritz Rose den Mühlenbetrieb ein. Einige Maschinen veräußerte er an Kleinmühlen.

Im Jahre 1989 übernahm die Tochter von Alice Rose, Carola Eller zusammen mit ihrem Ehemann vertraglich die älteste Teilfläche des Mühlgebäudes und bauten es als Wohnhaus um. Nach dem Tod von Fritz Rose übernahm Carola Eller als Erbin das restliche Anwesen.

Die Frage war nun, was geschieht mit den einsturzgefährdeten Nebengebäuden und mit den Mühlräumen.

Im Jahre 1997 begannen wir mit der Planung, die alte Holzlege mit Kuh- und Schweinestall als Künstlerwerkstatt und den restlichen Mühlraum als Galerie umzubauen.

Das war der lange Weg von der „Kunstmühle“ * zur „KunstMühle Mürsbach“

Über diese Bezeichnung gehen die Meinungen auseinander. Die einen halten einen künstlichen Antrieb statt Wasserkraft für ausschlaggebend, dass sich eine Mühle „Kunstmühle“ nennen darf.
Andere verweisen auf die Mahl“Kunst“, die mit dem Walzenstuhl verbunden war. Sie behaupten, eine optimale Ausbeute an Mehl hoher Qualität erfordere ein hohes Wissen des Müllers im Umgang mit den Mahlmaschinen und Walzenstühlen.
Wenn also der alte Begriff der Kunstmühle eine besondere Sorgfältigkeit und Feinheit der Unterscheidungen nahe legt, so soll das auch das Motto der

KunstMühle
M ü r s b a c h

werden. Sie versteht sich als ein Ort in dem wenige Male im Jahr experimentelle Ausstellungen stattfinden werden, in denen internationale und lokale Entwicklungen ineinanderfliessen.

Für die erste Ausstellung

50N04 10E52 GLOBALSCAN 15:00:00 09/28/03

mit Empfang am 28. Sept. 2003 konnten wir die Künstler

Peter Angermann
Thomas Eller
Werner Knaupp
Gerhard Mayer

gewinnen. Die Künstler waren alle anwesend.

Einführungsrede: Dr. Anne Marie Freybourg, Berlin

Weitere Dokumentation von Ausstellungen siehe unter Ausstellungen.

Am 29.09.2010 wurde uns der Kulturpreis 2010 der Oberfrankenstiftung verliehen.

Erklärung der Quellenangabenabkürzerungen

BOW  =  Erzbischöfliches Ordinariatsarchiv Würzburg
StAB  =  Staatsarchiv Bamberg
StaW  =  Staatsarchiv Würzburg

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