hot romance - plein air
>Die KunstMühle Mürsbach freut sich, mit Peter Angermann und Walter Robinson zwei
Künstler auszustellen, die aus der Kunstgeschichte der Gegenwart nicht
wegzudenken sind und deren Lebenswege sich anlässlich dieser Ausstellung zum
zweiten Mal kreuzen.
"Times New Roman"">Beide sind Maler einer Generation die gegen die
Akademisierung von Konzeptkunst und Minimalismus rebellierten. Im Jahr 1980
organisierte die New Yorker Künstlergruppe colab, deren Mitglied Walter
Robinson war, die berühmt berüchtigte „Times Square Show“ an der viele Künstler
der damals so genannten „pictures generation“ (wie Richard Prince, Cindy
Sherman, Jenny Holzer aber auch Keith Haring und Jean-Michel Basquiat)
teilnahmen. Eine Kritik dieser Ausstellung wurde damals vom jungen Jeffrey
Deitch (heute scheidender Direktor des MOCA in Los Angeles) für das Magazin Art
in America geschrieben. Es war der Moment eines Neubeginns.
"Times New Roman"">Peter Angermann, damals mit Milan Kunc und Jan Knap Mitglied
der Gruppe NORMAL, war auch an dieser Ausstellung beteiligt und beschreibt diesen
Moment als künstlerischen Durchbruch. Nur wenige Jahre vorher noch hatte Peter
Angermann den Aufstand an der Düsseldorfer Kunstakademie geprobt, wo er
versucht hatte mit der Gruppe YIUP seinen Professor Joseph Beuys zu Reaktionen
jenseits seiner esoterischen Weltverbesserungsfantasien zu provozieren.
"Times New Roman"">Peter Angermann wurde 1945 in Rehau geboren und lebt und
arbeitet in Thurndorf und Nürnberg, wo er bis 2010 eine Professur an der
Akademie der Bildenden Künste inne hatte. Gerade eben geht eine große Ausstellung
im Haus Lange, Krefeld zu Ende, die sein Werk im Überblick präsentiert.
"Times New Roman"">„Das Einfache war und ist der einzige Weg, die Kunst wieder
in Bewegung zu bringen.“ So formulierte es das Manifest der Gruppe NORMAL, dem
er bis heute treu geblieben ist. Seine plein-air Malerei ist sichtbarer Beweis
einer künstlerischen Résistance gegenüber dem alltäglichen Wahnsinn, den er in
seinen früheren Werken ausgiebig porträtiert hatte. Die Ölbilder im
Standardformat von 40x50 cm entstehen in der Landschaft, jeweils eines am Tag.
Die entspannte Geste, die der Künstler den Bildern gibt, allerdings versöhnt
nicht wirklich mit den Komplexitäten unserer turbo-kapitalisitischen Welt,
deren Wirklichkeit auch in der fränkischen Landschaft sichtbare Spuren
hinterlässt. Sie zeugt eher von der intelligenten Humorfähigkeit von Peter
Angermann.
"Times New Roman"">Walter Robinson wurde 1950 in Wilmington, Delaware geboren
und lebt und arbeitet seit 1968 in New York City. Als Multitalent war er
seitdem ein beständiger Akteur in der Kunstwelt. Von 1995 bis 2012 war er
Chefredakteur des amerikanischen artnet Magazins. Zuletzt hat er in New York in
den renommierten Galerien Metro Pictures und Haunch of Venison ausgestellt.
"Times New Roman"">Seine Malerei ist formal irgendwo zwischen Morandi, Wayne
Thibault und Picabia angesiedelt, was ein Ding der Unmöglichkeit zu sein
scheint. Von einem hat er den manchmal pudrigen Pinselstrich, vom nächsten das
amerikanische Kolorit und vom anderen die Vorliebe zu bestimmten Sujets. Konzeptionell
gestählt durch die Appropriationskunst seiner Zeit ist Walter Robinson darüber
hinaus ein Bildpsychologe, dem es gelingt durch die mediale Verschränkung von
fotografischen Internetvorlagen mit Malerei hindurch noch die „seelische“, wenn
man das so nennen darf, Befindlichkeit der von ihm porträtierten Personen durchscheinen
zu lassen. In der Betrachtung seiner Bilder jedoch empfindet man immer die fast
metallische schmeckende Distanziertheit eines genauen Beobachters
gesellschaftlicher Realität, die man als feine Ironie erkennt.
"Times New Roman"">Beiden Künstlern ist eine dezidiert anti-elitäre Haltung
gemeinsam, was ihre Kunst so erfrischend lebendig werden lässt. Die KunstMühle
lädt Sie ein, die Werke der beiden so unterschiedlich ähnlichen Künstler zu
erleben.
"Times New Roman"">